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Fasching in Franken

  • Regionales, Wissenswertes

Der Höhepunkt der „fünften Jahreszeit“

Der Rosenmontag steht vor der Tür, und damit der wohl wichtigste Tag der Karnevalszeit, bevor diese am Aschermittwoch um Mitternacht endet. Besonders in Karnevalshochburgen wie Düsseldorf, Bonn, Köln und Mainz ist dieses Datum mit knallbunten Umzügen, lauten Feiern und guter Stimmung verbunden. Doch auch der fränkische Fasching hat eine lange Tradition, immerhin treibt es in Nürnberg und Würzburg jährlich etwa 100.000 Menschen auf die Straße – die größten Faschingszüge Süddeutschlands.

Fasching vs. Karneval

Während das Fest vor allem im rheinischen Gebiet eher „Karneval“ genannt wird, sagt man in Ostdeutschland, Österreich und Bayern meistens „Fasching“ dazu. Dieser Name leitet sich vom Begriff „Fastenschank“ ab, wobei es sich in früheren Zeiten um den letzten Ausschank alkoholischer Getränke vor der Fastenzeit gehandelt hat. Denn ursprünglich war Fasching tatsächlich als konsequent befolgte Fastenzeit angedacht, in der nicht nur auf Alkohol, sondern auch auf fetthaltige Speisen wie Speck verzichtet wurde. Der in manchen süddeutschen Regionen verwendete Begriff „Fastnacht“ hingegen bezeichnet seit dem 11. Jahrhundert den Abend vor dem Tag, an dem für Christen die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern beginnt.

Brauchtum

Fasching wird in den meisten Köpfen wohl zuallererst mit Kostümen assoziiert. Zwar werden in manchen Regionen traditionell ganz bestimmte Verkleidungen wie zum Beispiel Hexen und Geister getragen, in Franken gibt es dahingehend aber kaum Einschränkungen. Sofern es sich um keine Mottoparty handelt, darf der Kreativität freien Lauf gelassen werden, ganz nach dem Grundsatz: Je bunter, desto besser! Und diese Verkleidungen dürfen schließlich bei den beliebten Umzügen öffentlich zur Schau gestellt werden. Dabei ebenfalls nicht wegzudenken sind die Umzugswägen, die oftmals zu fahrenden Karikaturen von Regierungsmitgliedern oder Prominenten umgestaltet werden. Das bunte Treiben wird dabei stets von den bekannten Narrenrufen begleitet: Während man den Ausruf „Alaaf“ vor allem im Rheinland und „Ahoi“ in Norddeutschland zu hören bekommt, gilt in Franken „Helau“ als die gängige Formel zur Faschingszeit.

„Fastnacht in Franken“

Bei diesem Titel handelt es sich um eine Live-Sendung, die seit 1987 vom BR Fernsehen ausgestrahlt wird und dort 1991 zur erfolgreichsten Sendung überhaupt avanciert ist. Konkret handelt es sich um die Prunksitzung des Fastnacht-Verbandes Franken, die einmal jährlich in Veitshöchheim nahe Würzburg stattfindet. Die meist kostümierten Teilnehmer unterhalten die Gäste mit Wort- und Gesangsbeiträgen, bei denen es um regionale oder globale Ereignisse der letzten Monate sowie bekannte Persönlichkeiten geht, die gerne parodiert werden. Mit mehreren Millionen Fernsehzuschauern jedes Jahr stellte die „Fastnacht in Franken“ bereits einige Rekorde auf: 2004 belegte sie mit 3,52 Millionen Zuschauern mit Abstand Platz 1 aller „Dritten Programme“ und steigerte die Einschaltquoten seither noch weiter. 2015 wurde ein noch nie zuvor erreichter Marktanteil in Bayern aufgestellt (48,1%) und während der Jubiläumsausgabe der Sendung im Jahr 2017 wurde ein absoluter Quotenrekord gebrochen: Zur Spitzenzeit verfolgten ganze 5,4 Millionen Zuschauer das Narrenspektakel!

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