Der Cyber Monday ist inzwischen eine feste Größe im globalen Weihnachtsgeschäft und markiert den Beginn der Online-Shopping-Saison. Als Pendant zum stationären Black Friday hat er sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Tage für den E-Commerce entwickelt. Doch was genau steckt hinter diesem Marketingphänomen?
Ursprung und Bedeutung
Der Begriff „Cyber Monday“ wurde 2005 von Shop.org, einer US-amerikanischen Handelsorganisation, eingeführt. Ziel war es, Online-Shops eine Plattform zu bieten, um nach dem Black Friday von der gesteigerten Kauflust der Verbraucher zu profitieren. Terminlich fällt der Cyber Monday auf den Montag nach Thanksgiving, also ein Datum zwischen dem 26. November und dem 2. Dezember.
Während der Black Friday traditionell die Shopping-Saison in den USA einläutet, verlagerte der Cyber Monday den Fokus auf den digitalen Handel. Besonders Arbeitnehmer, die nach dem langen Feiertagswochenende wieder ins Büro zurückkehren, nutzen den Montag, um online nach Angeboten zu suchen.
Cyber Monday weltweit
Ursprünglich ein nordamerikanisches Konzept, hat der Cyber Monday auch außerhalb der USA an Bedeutung gewonnen. In Deutschland wurde er vor allem durch Amazon populär, wo der Tag seit 2010 mit großen Rabattaktionen beworben wird. Dennoch bleibt seine Bedeutung hierzulande hinter dem Black Friday zurück. So lag der Pro-Kopf-Umsatz am Cyber Monday 2016 in Deutschland bei 120 Euro, während der Black Friday mit 170 Euro deutlich beliebter war.
Rekorde und Wachstum
Die Popularität des Cyber Monday spiegelt sich in beeindruckenden Verkaufszahlen wider. Im Jahr 2013 stieg der Umsatz in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 20,6 % und erreichte mit 2,29 Milliarden US-Dollar einen Rekordwert. Bereits 2010 durchbrachen die Online-Verkäufe an diesem Tag erstmals die 1-Milliarde-Dollar-Marke. Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende Relevanz des Online-Handels – und die Bereitschaft der Verbraucher, von zu Hause oder unterwegs aus einzukaufen.
Kritik am Cyber Monday
Trotz seiner Beliebtheit steht der Cyber Monday auch in der Kritik. Verbraucherschützer bemängeln insbesondere die oft irreführenden Preisnachlässe. So orientieren sich viele Rabatte an der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers, die Händler wie Amazon ohnehin selten verlangen. Zudem kam es in der Vergangenheit zu Vorwürfen der Lockvogelwerbung, bei der beworbene Artikel nach wenigen Sekunden ausverkauft waren.
Das Landgericht Berlin entschied 2012, dass Online-Händler sicherstellen müssen, dass beworbene Produkte für mindestens ein Viertel der Angebotszeit verfügbar sind. Seitdem weisen viele Händler deutlicher auf die begrenzte Verfügbarkeit von Angeboten hin, zum Beispiel durch sogenannte „Blitzangebote“.
Chancen und Herausforderungen
Der Cyber Monday ist ein wichtiger Tag für Online-Händler und Schnäppchenjäger gleichermaßen. Er zeigt, wie sich das Einkaufsverhalten durch die Digitalisierung verändert hat und bietet Verbrauchern die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Dennoch sollten Käufer achtsam sein und Angebote kritisch prüfen, um echte Schnäppchen zu finden.