Der 31. Dezember gehört für viele Menschen zu den festlichsten Tagen des Jahres. Freunde treffen, Raclette oder Fondue genießen, gute Vorsätze schmieden und um Mitternacht ein Feuerwerk bestaunen, sind feste Rituale, die kaum jemand missen möchte. Doch warum feiern wir den Jahreswechsel eigentlich so, wie wir ihn heute kennen? Und woher kommt der Name Silvester? Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass hinter diesem beliebten Feiertag mehr steckt als man denkt.
Warum heißt der 31. Dezember Silvester?
Der Name Silvester geht auf Papst Silvester I. zurück. Er verstarb am 31. Dezember im Jahr 335. Seine Amtszeit begann ebenfalls an einem 31. Dezember und war eine prägende Phase für das frühe Christentum. Erst viele Jahrhunderte später, im Jahr 1582, wurde der letzte Tag des Jahres auf den 31. Dezember gelegt. Papst Gregor XIII. ordnete an, diesen Tag zu Ehren Silvesters I. zu begehen. Seitdem trägt der Jahresabschlusstag im deutschsprachigen Raum seinen Namen.
Die religiöse Bedeutung des Tages blieb lange erhalten. Seit 1776 finden am Silvesterabend Gottesdienste statt, die sich mit dem Gedanken von Abschied und Neuanfang befassen und Wünsche, Dankbarkeit und Bitten der Menschen zum Ausdruck bringen.
Seit wann feiern Menschen den Jahreswechsel?
Der Jahreswechsel wurde lange gefeiert, bevor es den heute bekannten Silvestertag gab. Bereits in der Antike wechselte der Termin des neuen Jahres mehrfach, bis er im Jahr 153 vor Christus auf den ersten Januar gelegt wurde. Der Übergang galt als ein Moment von besonderer Symbolik. Menschen blickten auf das vergangene Jahr zurück, hofften auf einen Neuanfang und wünschten sich Glück und Wohlstand. Der römische Dichter Ovid berichtet sogar davon, dass süße Speisen wie Feigen und Datteln verschenkt wurden, damit das Leben im neuen Jahr süß beginnen möge.
Auch ausgelassene Feiern waren kein neues Phänomen. Cicero schrieb 44 vor Christus an seinen Freund Atticus, dass er sich am Neujahrstag von den Festlichkeiten erholen müsse. Die Feiern schlossen damals direkt an die Saturnalien an, ein großes Bauernfest, das vom 17. bis 30. Dezember gefeiert wurde.
Mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert wurde das Jahresende endgültig auf den 31. Dezember gelegt. Der erste Januar wurde im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII. als Jahresanfang in den Kirchenkalender aufgenommen. Seitdem findet der Jahreswechsel in der Nacht vom 31. Dezember auf den ersten Januar statt.
Warum gibt es an Silvester Feuerwerk?
Feuerwerk gehört für viele Menschen selbstverständlich zum Jahreswechsel, doch seine Wurzeln liegen nicht im Christentum. Der Brauch geht auf heidnische Rituale der Germanen zurück. Sie glaubten, dass der Kriegsgott Wotan in den dunklen Winternächten umherziehe und Unheil bringe. Um böse Geister zu vertreiben, machten sie in der Silvesternacht so viel Lärm wie möglich. Sie schlugen auf Töpfe, ließen Glocken läuten und entzündeten brennende Holzräder, die sie ins Tal rollen ließen.
Das eigentliche Feuerwerk hat jedoch chinesische Ursprünge. Ein Mönch entdeckte vor etwa 1400 Jahren das Schwarzpulver und legte damit den Grundstein für die pyrotechnischen Effekte, wie wir sie heute kennen. Das erste Feuerwerk in Deutschland ist aus dem Jahr 1506 überliefert. Heute sind Feuerwerke in vielen Regionen Deutschlands eingeschränkt. Gründe dafür sind der Schutz von Mensch und Tier sowie die Belastung der Umwelt durch Feinstaub.
Typische Silvesterbräuche bei uns
In Deutschland gehören bestimmte Rituale für viele Menschen traditionell zum Jahreswechsel. Dazu zählen das gemeinsame Essen von Raclette oder Fondue, Berliner oder Pfannkuchen um Mitternacht, das Verteilen kleiner Glücksbringer wie Glücksklee oder Marzipanschweinchen, das Ziehen von Horoskopen oder Tarotkarten und der Kuss oder die Umarmung um Mitternacht. Viele Menschen setzen sich außerdem persönliche Ziele für das kommende Jahr und fassen gute Vorsätze, um motiviert zu starten.
Wir wünschen Ihnen einen fröhlichen Jahresausklang, einen guten Rutsch und einen gelungenen Start ins neue Jahr.
Für das kommende Jahr wünschen wir Ihnen Gesundheit, Erfolg und viele schöne Momente. Vielen Dank für Ihr Vertrauen – wir freuen uns darauf, auch im neuen Jahr an Ihrer Seite zu sein.
