Während der Januar langsam dem Februar weicht, steht nach Weihnachten und Heilig Drei König bereits das nächste traditionelle Fest des Kirchenkalenders an. Maria Lichtmess wird am 2. Februar gefeiert und ist – wie Weihnachten auch – weit mehr als nur ein wichtiges kirchliches Datum. Doch was genau sind der Ursprung und die Bedeutung von Maria Lichtmess?
Historische Wurzeln
Maria Lichtmess, bekannt auch als „Darstellung des Herrn“ oder im Volksmund einfach „Lichtmess“ genannt, hat eine jahrhundertelange Geschichte, die bis in die frühen Tage des Christentums zurückreicht. Das Fest fällt auf den vierzigsten Tag nach Weihnachten und markiert den Abschluss der Weihnachtszeit. Die Ursprünge von Maria Lichtmess liegen in der jüdischen Tradition. Gemäß dem mosaischen Gesetz, wie es im Levitikus beschrieben ist, musste eine Frau vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes einen Reinigungsritus vollziehen. Zusätzlich sollte das Erstgeborene dem Herrn geweiht werden. Maria und Josef folgten diesem Brauch, indem sie Jesus in den Tempel brachten, was im Lukasevangelium detailliert beschrieben wird.
Im 4. Jahrhundert wurde Maria Lichtmess in der christlichen Kirche als Fest etabliert. Anfangs war es vor allem in Jerusalem bekannt und verbreitete sich dann im 5. Jahrhundert über das gesamte byzantinische Reich. Im Westen wurde es ein wenig später angenommen, gewann aber im Laufe der Zeit an Bedeutung und wurde schließlich von der gesamten Christenheit gefeiert.
Die Bedeutung des Lichts
Der Name „Lichtmess“ leitet sich von den Kerzenweihezeremonien ab, die an diesem Tag in vielen Kirchen stattfinden. Licht hat in vielen Kulturen eine tiefe symbolische Bedeutung und steht oft für Reinheit, Erleuchtung und das Leben selbst. Im Christentum ist das Licht ein wichtiges Symbol für Hoffnung und Erneuerung. Die geweihten Kerzen, die während Maria Lichtmess gesegnet werden, sollen die Gläubigen metaphorisch daran erinnern, dass Christus als „Licht der Welt“ gekommen ist.
Maria Lichtmess im Volksglauben
Neben seiner religiösen Bedeutung hat Maria Lichtmess auch einen festen Platz im europäischen Volksglauben. Das Fest gilt als ein Wendepunkt des Winters und es ranken sich zahlreiche Bräuche und Wetterregeln um diesen Tag. Eine bekannte Bauernregel lautet beispielsweise: „Ist's zu Lichtmess mild und rein, wird's ein langer Winter sein.“ Dies spiegelt die alte Beobachtung wider, dass ein warmer Beginn des Februars oft noch eine Kälteperiode nach sich zieht.
Traditionen und Bräuche
In verschiedenen Regionen wird Maria Lichtmess auf unterschiedliche Weise gefeiert. In manchen Gegenden ist es üblich, an diesem Tag das Haus gründlich zu reinigen und die letzten Weihnachtsdekorationen wegzuräumen. In anderen Orten finden Prozessionen statt, bei denen die Gläubigen mit Kerzen durch die Straßen ziehen, um das Licht in ihre Häuser und damit symbolisch in ihr Leben zu tragen.