Fußball ist für viele Menschen mehr als nur ein Spiel – und auch in Unterfranken hat der Kampf ums runde Leder eine lange und traditionsreiche Geschichte, die tief in der Region verwurzelt ist. Von großen Erfolgen auf nationaler Ebene bis hin zu beeindruckenden Aufstiegen und emotionalen Pokalschlachten: Die Vereine aus Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt haben nicht nur die Herzen der Fans erobert, sondern teilweise auch weit über die regionalen Grenzen hinaus Aufmerksamkeit erlangt. Jeder Verein erzählt seine eigene Geschichte, geprägt von Höhen und Tiefen, und trägt dazu bei, dass Unterfranken auf der Fußballlandkarte Deutschlands einen festen Platz hat.
Würzburger Kickers: Vom Aufstieg zur Regionalliga
Die Würzburger Kickers, gegründet im Jahr 1907, gehören zu den bekanntesten Vereinen der Region. Nach Jahren im Amateurbereich gelang ihnen in der Saison 2016/17 bereits das zweite Mal der sensationelle Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga. Zwar folgte der Wiederabstieg, doch mit dem erneuten Aufstieg 2019/20 schrieben die Kickers ein weiteres historisches Kapitel in ihrer langen Vereinsgeschichte. Trotz der Rückkehr in die Regionalliga zur Saison 2022/23 bleibt der Verein ein fester Bestandteil der unterfränkischen Fußballlandschaft. Ihre Heimspiele tragen die Kickers im Stadion am Dallenberg aus, einem legendären Ort für emotionale Spiele, wie etwa den 3:2-Erfolg über Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal 2014. Bemerkenswert war auch die Rolle Würzburgs bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, als die ghanaische Nationalmannschaft das Stadion der Kickers als Trainingsstätte nutzte.
Würzburger FV: Tradition und Wiederaufbau
Ein weiterer bedeutender Verein der Stadt ist der Würzburger FV, dessen Geschichte bis ins Jahr 1904 zurückreicht. In den späten 1970er Jahren war Würzburg sogar eine der wenigen Städte, die zwei Vereine in der 2. Bundesliga stellte – neben den Kickers spielte auch der FV in der zweithöchsten deutschen Liga. Trotz finanzieller Schwierigkeiten in den 1980er Jahren und einer anschließenden Neugründung ist der Verein heute ein fester Bestandteil des regionalen Fußballs.
Viktoria Aschaffenburg: Erfolg in der Regionalliga
Überregionale Bekanntheit erlangte Viktoria Aschaffenburg, insbesondere durch ihre Zeit in der höchsten deutschen Spielklasse in den 1950er Jahren. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 1989 spielte der Verein vorwiegend in der Oberliga Hessen, bevor er 2012/13 zum Bayerischen Fußballverband wechselte und seitdem in der Regionalliga Bayern aktiv ist. Das Stadion am Schönbusch, die Heimstätte des Vereins, ist ein Ort, an dem viele traditionsreiche Spiele ausgetragen wurden und die Fans den Stolz der Stadt repräsentieren.
Schweinfurt: Eine Stadt mit Fußballgeschichte
Auch Schweinfurt kann auf eine reiche Fußballtradition zurückblicken. Der 1. FC Schweinfurt 05 war in den 1930er und frühen 1940er Jahren eine der besten Mannschaften Bayerns und brachte zahlreiche Nationalspieler hervor. Besonders die Namen Andreas Kupfer und Albin Kitzinger, die Teil der legendären „Breslau-Elf“ waren, bleiben unvergessen. Schweinfurt war zudem Gastgeber der tunesischen Nationalmannschaft während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die im Sachs-Stadion trainierte. Der FC 05 spielte bis zur Einführung der Bundesliga 1963 in der jeweils höchsten deutschen Spielklasse und war dreimal in der 2. Bundesliga vertreten, zuletzt in der Saison 2001/02. Aktuell tritt der Verein in der Regionalliga Bayern an.