Bei den Farben rot, weiß und blau denken die meisten wahrscheinlich spontan an die französische Trikolore oder die Stars and Stripes auf der Flagge der USA. Nicht ganz so bekannt, aber ebenfalls mit einer spannenden Geschichte im Gepäck, trägt auch das unterfränkische Wappen diese Farben.
Aussehen des Wappens
Das mittelfränkische Wappen ist in drei Bereiche unterteilt: Den oberen Teilen zieren drei weiße Spitzen auf rotem Grund, wie man sie vom klassischen Franken-Wappen kennt. Unten links findet sich eine rot-weiße Fahne an einem goldenen Mast, umgeben von Blau, während unten rechts ein sechsspeichiges, silbernes Rad vor rotem Hintergrund zu sehen ist.
Bedeutung des Wappens
Die Abbildungen auf dem Wappen stehen sinnbildlich für die wichtigsten früheren Herrschaftsverhältnisse des Bezirks. Der oben angesiedelte „fränkische Rechen“, der seit 1835 auch als fränkisches Gemeinschaftssymbol angesehen wird, symbolisiert mit seinen drei Spitzen das Hochstift und Domkapitol Würzburg. Die auch Sturmfahne genannte Standarte unten links war das alte Banner vom Herzogtum Ostfranken sowie des Fürstenbistums Würzburg, während das „Mainzer Rad“ auf der rechten Seite das alte Wahrzeichen des Kurstaates und Erzstifts Mainz darstellt. Letzteres versinnbildlicht den Mainzer Herrschaftsbesitz im heutigen Unterfranken, insbesondere am unteren Main.
Die Geschichte des Wappens
Entworfen wurde das Wappen vom deutschen Kunstmaler und Schriftgrafiker Otto Hupp, der es als Teil seines „Münchner Kalenders“ erstmals 1906 vorstellte, als es jedoch noch keine Verwendung fand. Die „bayerischen Kreise“, wie die Bezirke damals hießen, nahmen erst zwischen 1957 und 1965 nach und nach ihre Wappen auf – im Falle von Unterfranken im Jahr 1961.