Am gestrigen Tag, dem 14. Februar, war es wieder so weit: Weltweit gingen circa 120 Millionen Rosen über die Ladentheke und die Süßigkeitenindustrie hatte einen Umsatz von über einer Milliarde Euro zu verzeichnen. Der Valentinstag wird von Paaren geschätzt und von Singles oft gefürchtet. Doch wo hat die Tradition eigentlich ihren Ursprung und welche Kuriositäten haben sich seitdem an diesem Datum ereignet?
Die Herkunft
Obwohl der Valentinstag mittlerweile einen sehr modernen Charakter hat, geht auch dieser Tag auf einen religiösen Ursprung zurück. Der „Heilige Valentinius“ soll ein Märtyrer gewesen sein, der der Legende nach die Tochter des Aufsehers geheilt hat, der ihn gefangen gehalten hat. Grund seiner Gefangenschaft war die Trauung von Liebespaaren nach christlichem Ritus – im Rom des 3. Jahrhunderts hatte der Kaiser dafür die Todesstrafe verhängt. Kurz vor seiner Hinrichtung schrieb er dem Mädchen einen Abschiedsbrief, unter dem „Dein Valentin“ zu lesen war.
Ab dem 14. Jahrhundert wurde das Fest schließlich erstmals mit der Liebe in Verbindung gebracht und in England begann während des 18. Jahrhunderts der Brauch, Süßigkeit, Blumen und Grußkarten weiterzugeben. Von dort aus verbreitete sich die Tradition fortan durch Auswanderer erst in der englischsprachigen Welt, dann drang sie bis nach Ostasien vor.
Auch in Deutschland fand der Brauch Anklang: Am 14. Februar 1950 wurde im von den Amerikanern besetzten Nürnberg der erste „Valentinsball“ abgehalten. Die Floristik- und Süßwarenindustrie witterte eine Goldgrube und begann mit verstärkter Werbung – so wurde der Valentinstag hierzulande Stück für Stück zu einem inoffiziellen Feiertag.
Andere Länder, andere Sitten
Obwohl der Valentinstag nach Neujahr der zweitberühmteste Feiertag der Welt ist, gibt es teilweise große Unterschiede bei dem, was an diesem Datum gebräuchlich ist:
• In Finnland trägt der Tag den Namen „Ystävänpäivä“, was in etwa „Freundestag“ bedeutet. Der Grund dafür ist, dass der Valentinstag dort nicht nur dem Partner, sondern auch dem Freundeskreis gewidmet ist.
• Deutsche geben am 14.02. durchschnittlich 10 bis 25 Euro aus – Franzosen und Briten hingegen erreichen oft dreistellige Beträge.
• Im amerikanischen Colorado gibt es eine Stadt namens Loveland. Dort muss die Poststation jedes Jahr etwa 300.000 Briefe abarbeiten, die alle nur wegen des Poststempels auf diesen Weg geschickt werden.
• In Argentinien ist man mit nur einem Tag nicht zufrieden. In Bezug auf den Valentinstag feiert man im Juli die „Sweetness Week“, in der unter der Bevölkerung Süßigkeiten verschenkt werden.
• Sehr wenig Liebe gibt es hingegen in Russland, Saudi-Arabien, Malaysia, Pakistan, Iran und Indonesien: Dort ist der Valentinstag verboten und es stehen strenge Strafen auf das Verschenken von Blumen oder Schokolade zu diesem Anlass.
• In Ostasien dreht man die Tradition um – hier bekommen die Männer Pralinen von den Frauen geschenkt. Am „Weißen Tag“, dem 14. März, revanchieren sich die Beschenkten mit Schmuck oder ebenfalls mit Pralinen. Für Singles hingegen gibt es zum Trost den „Black Day“, an dem traditionell Nudeln mit einer schwarzen Soße namens „Jajangmyeon“ gegessen werden.
• Zum Abschluss noch etwas ganz besonders Skurriles: In einem texanischen Zoo gibt es die Möglichkeit, am Valentinstag eine Kakerlake nach seinem Ex-Partner zu benennen und anschließend zu verfüttern.