Am 4. Oktober wird weltweit der Welttierschutztag begangen. In Unterfranken gibt es zahlreiche Initiativen und Einrichtungen, die sich tagtäglich für das Wohl von Tieren einsetzen. Sie kümmern sich um Haustiere, verletzte Wildtiere und nicht zuletzt auch um Nutztiere, die auf Gnadenhöfen ihren Lebensabend verbringen dürfen. Der Welttierschutztag bietet Anlass, diesen Einsatz sichtbar zu machen.
Regionale Verantwortung für Tiere
Unterfranken ist geprägt von einer vielfältigen Landschaft: Wälder, Weinberge, Flusstäler und weite Felder bilden Lebensraum für zahlreiche Wildtiere. Gleichzeitig spielt die Tierhaltung in Landwirtschaft und Freizeit eine große Rolle. Das bedeutet auch Verantwortung – für artgerechte Haltung, medizinische Versorgung und den respektvollen Umgang mit allen Lebewesen.
Viele Tierheime und Tierschutzvereine arbeiten hier Hand in Hand mit Kommunen, Naturschutzverbänden und ehrenamtlichen Helfern. Ihre Arbeit ist unverzichtbar, um den Tierschutzgedanken regional umzusetzen.
Tierheime, Gnadenhöfe und Vereine – starke Partner im Alltag
- Würzburg: Das Tierheim am Elferweg wird seit über 50 Jahren vom Tierschutzverein Würzburg betrieben. Der Landkreis unterstützt die Einrichtung seit Kurzem noch stärker, unter anderem mit einer festen jährlichen Förderung und Zuschüssen für bauliche Maßnahmen. Zudem ist das Tierheim Partner im neuen „Netzwerk Wildvogelhilfe“, das verletzten Vögeln schneller helfen soll.
- Schweinfurt: Hier engagieren sich sowohl die Tierhilfe Schweinfurt als auch das Tierheim Schwebheim. Beide nehmen Tiere auf, die abgegeben oder gefunden wurden, und vermitteln sie in neue Familien. Gleichzeitig wird viel Aufklärungsarbeit geleistet – etwa über die richtige Haltung von Katzen oder die Wichtigkeit von Kastrationen.
- Lohr am Main: Das Wally-Bangert-Tierheim in Sackenbach ist eine wichtige Anlaufstelle im Landkreis Main-Spessart. Mit begrenzten Mitteln, aber großem Einsatz werden hier Hunde, Katzen und Kleintiere betreut.
- Haßberge: Die Tierschutzinitiative Haßberge betreibt nicht nur ein Tierheim in Zell am Ebersberg, sondern auch einen Gnadenhof in Oberschwappach. Dort finden alte oder kranke Nutztiere ein sicheres Zuhause.
- Kitzingen: Das Tierheim in Kitzingen hebt sich durch seine besondere Verlässlichkeit hervor: Es ist an allen 365 Tagen im Jahr geöffnet, auch an Sonn- und Feiertagen.
Darüber hinaus gibt es kleinere Vereine und Initiativen wie die Tierhilfe Franken, die mit Pflegefamilien zusammenarbeitet und so Hunden ein Leben außerhalb des Tierheimalltags ermöglicht.
Projekte mit Zukunft
Ein besonders aktuelles Beispiel für die Weiterentwicklung des Tierschutzes ist das „Netzwerk Wildvogelhilfe“ in Würzburg. Hier haben sich der Tierschutzverein, der Landesbund für Vogelschutz und engagierte Privatpersonen zusammengeschlossen. Ziel ist es, verletzten Wildvögeln schnellere Hilfe zukommen zu lassen und Bürgerinnen und Bürger besser zu informieren, wie sie sich im Notfall verhalten sollen.
Auch die finanzielle Unterstützung durch Kommunen wird wichtiger. Jüngst hat der Landkreis Würzburg seine Zahlungen an das örtliche Tierheim erhöht, um den Betrieb langfristig abzusichern und Investitionen wie den Bau neuer Volieren zu ermöglichen. Solche Maßnahmen sind entscheidend, damit Einrichtungen in ländlichen Regionen zukunftsfähig bleiben.
Herausforderungen und Chancen
Trotz des großen Engagements stehen die Vereine vor wachsenden Aufgaben: steigende Kosten, Fachkräftemangel und eine wachsende Zahl an Abgabetieren belasten den Alltag. Gleichzeitig entstehen neue Chancen durch Kooperationen, Netzwerke und eine stärkere Sensibilisierung in der Bevölkerung. Immer mehr Menschen unterstützen Tierheime durch Spenden, Patenschaften oder ehrenamtliche Arbeit.