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Summende kleine Wunder

  • Wissenswertes

Spannende Fakten zum Weltbienentag

Am 20. Mai ist Weltbienentag – ein Anlass, der uns einmal im Jahr daran erinnern soll, wie unverzichtbar Bienen für Umwelt, Landwirtschaft und vor allem unsere Ernährungssicherheit sind. Dieser Tag ist ein willkommener Moment, um auf die Bedeutung dieser kleinen, aber enorm wichtigen Lebewesen hinzuweisen – insbesondere mit Blick auf die Region Unterfranken.

Warum der Weltbienentag am 20. Mai gefeiert wird

Der Weltbienentag wurde 2018 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Das Datum – der 20. Mai – wurde nicht zufällig gewählt: Es ist der Geburtstag von Anton Janša, einem slowenischen Imkerpionier des 18. Jahrhunderts, der als einer der Begründer der modernen Bienenzucht gilt. Sein Wirken und seine Erkenntnisse sind bis heute von Bedeutung.

Mit dem Weltbienentag wollen die Vereinten Nationen weltweit das Bewusstsein für die Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern stärken – und zugleich auf die zahlreichen Bedrohungen aufmerksam machen, denen sie heute ausgesetzt sind: Verlust von Lebensraum, Monokulturen, Pestizide und Krankheiten sind nur einige der Herausforderungen der aktuellen Zeitperiode.

Bienen: Unersetzliche Bestäuber und mehr

Bienen sind wahre Leistungsträger – und das nicht nur, weil sie Honig produzieren. Ihre wichtigste Aufgabe in der Natur ist die Bestäubung von Blütenpflanzen. Rund 75 Prozent der globalen Nutzpflanzen sind auf Bestäubung durch Tiere angewiesen, wobei Bienen den Großteil dieser Arbeit übernehmen. Ohne sie gäbe es viele Obst-, Gemüse- und Kräutersorten gar nicht – oder nur in stark reduzierter Menge.

In Deutschland leben über 550 Wildbienenarten, von denen viele auf der Roten Liste stehen. Sie unterscheiden sich deutlich von der bekannten Honigbiene: Viele Wildbienenarten leben nicht im Schwarm, sondern solitär, sie nisten im Boden, in Totholz oder Pflanzenstängeln – und sind oft hochspezialisiert, etwa auf bestimmte Blütenformen oder Blühzeiten.

Diese Vielfalt macht Bienen zu einem unverzichtbaren Bestandteil eines funktionierenden Ökosystems. Sie fördern die genetische Vielfalt der Pflanzen, erhalten Lebensräume für andere Tiere und tragen zur Stabilität ganzer Landschaften bei.

Faszinierende Fakten über Bienen

  • Ein Superorganismus auf sechs Beinen: Ein einziges Bienenvolk besteht aus bis zu 50.000 Individuen, die wie ein einziger großer Organismus zusammenarbeiten. Jede Biene hat dabei eine genau definierte Aufgabe – vom Putzdienst über die Brutpflege bis zur Nektarsuche.
  • Weltmeister der Orientierung: Bienen kommunizieren mithilfe des berühmten Schwänzeltanzes. Dabei teilen sie Artgenossinnen mit, in welcher Richtung und wie weit entfernt sich eine ergiebige Futterquelle befindet.
  • Hochleistung bei der Bestäubung: Eine Biene kann pro Tag mehrere Hundert Blüten besuchen. Ein ganzes Volk schafft es auf bis zu sechs Millionen Blüten pro Tag – eine unvorstellbare Leistung mit enormem Mehrwert für die Landwirtschaft.
  • Feine Sinne: Bienen können ultraviolettes Licht sehen, das für das menschliche Auge unsichtbar ist. Damit erkennen sie Muster auf Blüten, die ihnen den Weg zum Nektar zeigen.
  • Eigene Temperaturregelung: In ihrem Stock halten Bienen die Temperatur konstant bei rund 35 Grad – eine wichtige Voraussetzung für die gesunde Entwicklung ihrer Brut.

Bienen und Imkereien in Unterfranken

Auch in Unterfranken wird der Schutz der Bienen aktiv gelebt. Die Region ist geprägt von einer vielfältigen Landschaft mit Streuobstwiesen, Wäldern, Feldern und Weinbergen – ideale Voraussetzungen für die Bienenhaltung. Der Bezirksverband der Imker Unterfranken e. V. betreut zahlreiche Bienenzüchter in der Region. Neben der Produktion von Honig geht es dem Verband auch um die Förderung der Artenvielfalt und die Aufklärung der Bevölkerung.

Besonders erwähnenswert ist das Engagement vieler Hobbyimker, die mit wenigen Völkern auf dem Land oder sogar in der Stadt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Bienenpopulation leisten. Auch Bildungseinrichtungen, Naturschutzgruppen und landwirtschaftliche Betriebe sind in Unterfranken aktiv: Sie legen Blühflächen an, verzichten auf bienenschädliche Spritzmittel und bieten Nistmöglichkeiten für Wildbienen an.

Was wir alle für die Bienen tun können

Bienen brauchen unsere Unterstützung – nicht nur am Weltbienentag. Auch im Alltag können wir einen wertvollen Beitrag leisten:

  • Heimische Blühpflanzen pflanzen: Schon ein kleiner Balkon mit Kräutern wie Thymian, Lavendel und Salbei kann eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen sein.
  • Auf Pestizide verzichten: Viele chemische Mittel im Gartenbau sind schädlich für Insekten. Es gibt umweltfreundliche Alternativen – oder man vertraut auf die natürliche Schädlingsregulierung.
  • Lebensräume schaffen: Wildbienen brauchen Nisthilfen. Insektenhotels, offene Bodenstellen oder Totholz bieten wichtigen Schutz und Brutmöglichkeiten.
  • Honig aus der Region kaufen: Damit unterstützen wir lokale Imkerbetriebe und leisten einen Beitrag zur Erhaltung einer nachhaltigen Bienenkultur.
© Pixabay/pieterz