Wenn die Temperaturen steigen, steigt oft auch der Wasserverbrauch – besonders in Haushalten mit Garten oder Balkonpflanzen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Wasser zu sparen, ohne das heimische Grün verdursten zu lassen.
Balkonpflanzen mit Eiswürfeln gießen
Pflanzen auf dem Balkon oder der Fensterbank benötigen im Sommer besonders viel Pflege. Statt sie direkt zu übergießen, kann man ihnen langsam schmelzende Eiswürfel in den Topf legen. Das Wasser wird nach und nach freigegeben, wodurch die Erde mehr davon aufnehmen kann. Gleichzeitig reduziert sich die Verdunstung. Wichtig: Für empfindliche Pflanzen wie Orchideen oder Kakteen ist die Methode nicht geeignet, da kaltes Wasser Wurzeln schädigen kann.
Duschwasser auffangen und weiterverwenden
Im Bad fließt oft unbemerkt viel Wasser ungenutzt weg – etwa beim Warten auf die richtige Duschtemperatur. Wer in dieser Zeit einen Eimer unter den Duschkopf stellt, kann das kalte Wasser auffangen und später im Haushalt verwenden, zum Beispiel zum Blumengießen oder Putzen. Auch für die Toilettenspülung ist es problemlos nutzbar. Diese einfache Maßnahme spart täglich Liter um Liter.
Kondenswasser aus der Klimaanlage nutzen
Wenig bekannt ist, dass Klimaanlagen im Sommer eine nicht zu unterschätzende Menge an Kondenswasser erzeugen. Dieses Wasser ist nahezu kalkfrei und eignet sich gut zum Bügeln, Fensterputzen oder für die Scheibenwaschanlage im Auto. Als Gießwasser ist es ebenfalls verwendbar – sofern das Gerät sauber gewartet wird. Für den menschlichen Verzehr ist das Kondenswasser hingegen nicht geeignet, da es zwar mineralarm, aber nicht steril ist.
Rasen nicht zu kurz mähen
Ein zu kurz geschnittener Rasen trocknet schneller aus und muss häufiger gewässert werden. Wer seltener, dafür höher mäht, schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und hält die Feuchtigkeit länger im Erdreich. Eine Schnitthöhe von etwa fünf bis sieben Zentimetern ist ideal, um den Wasserbedarf deutlich zu senken und gleichzeitig eine gesunde Grasnarbe zu fördern.
Regenwasser auch im Haushalt nutzen
Ein Regenwassertank im Garten ist längst kein Geheimtipp mehr. Mit der richtigen Technik lässt sich gesammeltes Regenwasser aber auch im Haus verwenden – etwa für die Toilettenspülung oder sogar für die Waschmaschine. Voraussetzung ist eine Anlage mit Filter, Pumpe und separater Leitungsführung. Wer das in Betracht zieht, sollte sich bei Fachbetrieben beraten lassen. In vielen Gemeinden genügt eine Anmeldung, aufwendige Genehmigungen sind selten erforderlich.
Grauwasser weiterverwenden
Wasser aus der Dusche, dem Waschbecken oder der Badewanne – sogenanntes Grauwasser – lässt sich mit einfachen Mitteln noch sinnvoll nutzen. Mit mobilen Sammelbehältern oder speziellen Umleitungssystemen kann dieses leicht gebrauchte Wasser weiterverwendet werden. Wichtig ist dabei, möglichst auf scharfe Reinigungsmittel oder chlorhaltige Produkte zu verzichten. Für den dauerhaften Einsatz gibt es professionelle Hausanlagen, in Mietwohnungen empfiehlt sich eher die manuelle Methode – also: Eimer hinstellen, Wasser auffangen, weiterverwenden.
Seltener, dafür richtig gießen
Viele gießen täglich kleine Mengen Wasser auf Beete oder Rasenflächen. Doch das bringt oft wenig, da das Wasser nur oberflächlich eindringt. Besser ist es, seltener, aber durchdringend zu wässern. So werden die Wurzeln angeregt, tiefer in den Boden zu wachsen, was die Pflanzen langfristig robuster gegenüber Trockenheit macht. Frühmorgens oder am späten Abend gegossen, bleibt das Wasser außerdem länger im Boden.
Außenflächen wasserdurchlässig gestalten
Versiegelte Flächen wie Beton oder eng verfugte Pflastersteine lassen Regenwasser einfach abfließen. Wird stattdessen auf wasserdurchlässige Materialien wie Rasengittersteine, Naturkies oder offene Fugen gesetzt, kann das Wasser in den Boden eindringen und dort gespeichert werden. Das schont nicht nur das Grundwasser, sondern entlastet bei Starkregenereignissen auch die Kanalisation – und wird in vielen Neubaugebieten sogar vorgeschrieben oder gefördert.
Kühlen mit wenig Wasser
Zur Abkühlung braucht es nicht immer eine kalte Dusche. Ein in Wasser getränktes Tuch im Nacken oder an den Handgelenken kann erstaunlich effektiv sein. Auch ein leicht angefeuchtetes Laken vor dem Fenster sorgt für angenehme Verdunstungskälte und spart Energie und Wasser im Vergleich zur ständigen Nutzung von Dusche oder Ventilator. Diese Tricks stammen ursprünglich aus warmen Klimazonen – und funktionieren auch hier wunderbar.
Trinkwasserreste sinnvoll verwenden
Gerade bei Hitze bleiben Wasserflaschen oft angebrochen stehen und werden später weggeschüttet. Dabei lassen sich Reste problemlos zum Blumengießen oder Kochen verwenden. Wer Wasser in geschlossenen Glasflaschen lagert, sorgt dafür, dass es länger frisch bleibt und reduziert den Impuls, es wegzuschütten. So wird jeder Tropfen genutzt – auch wenn er nicht mehr ganz kalt ist.