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Von der Kunst des geschriebenen Worts

  • Regionales, Wissenswertes

Bekannte Autoren aus Unterfranken

Ein Roman oder schon ein Gedicht können einen Schriftsteller oder eine Schriftstellerin unsterblich machen. Wovon alle KünstlerInnen des geschriebenen Worts träumen, haben einige unterfränkische Autorinnen und Autoren geschafft, deren Werke bis heute unvergessen sind.

Curt Riess

Curt Riess, geboren als Curt Martin Steinam, wurde im Juni 1902 in Würzburg geboren. Als er nach dem Tod seines Vaters von seinem Stiefvater Carl Riess im Alter von 10 Jahren adoptiert wurde, änderte sich damit auch sein Nachname. Riess studierte in München, Paris und Heidelberg und entdeckte dabei während einer Reise in die USA seine Begeisterung für den Journalismus, weshalb er zunächst als Sport-Journalist und anschließend als Redakteur arbeitete. 1933 musste er aufgrund seiner jüdischen Abstammung das Land verlassen, emigrierte nach Paris und 1941 schließlich nach Manhattan. Dort schrieb er für amerikanische Wochenzeitschriften und Magazine und entwickelte Freundschaften zu namhaften Schriftstellern wie Thomas Mann und Dorothy Thompson. Er begann, ebenfalls Bücher zu schreiben, die sich mit dem NS-Deutschland befassten und die dort herrschende politische Ideologie bekämpfen sollten. Als die USA schließlich in den zweiten Weltkrieg eintraten, wurde Riess erst Deutschland-Spezialist für die US Navy und später Kriegsberichterstatter. Nach Kriegsende führte ihn sein Weg zurück nach Deutschland, wieder in die USA und schließlich in die Schweiz. Riess‘ Lebenswerk umfasst über 100 Bücher, neben Romanen auch Biografien von Prominenten wie Charlie Chaplin und Romy Schneider.

Dora Dunkl

Die als Waltraud Barbara Dorothea Schottenloher ebenfalls in Würzburg geborene Autorin übersiedelte 1929 mit ihrer Familie nach Deggendorf. Nach ihrem Abitur, das sie dort erfolgreich ablegte, kehrte sie nach Würzburg zurück, wo sie Kulturwissenschaften studierte und im Alter von 19 Jahren erstmals heiratete. Nach dem Krieg und der Geburt zweier Kinder begann sie mit dem Schreiben: Es entstanden Feuilletons, Kulturberichte und formal konservative Lyrik, wobei ihre Gedichte sogar im Hörfunk erschienen. 1958 ließ Schottenloher sich scheiden, heiratete in Österreich erneut und veröffentlichte von nun an unter dem Namen Dora Dunkl – „Dora“ war die Kurzform ihres dritten Vornamens, Dunkl der Nachname ihres zweiten Ehemanns. Während sie sich auch teilweise in den musikalischen Bereich vorwagte, erhielt sie 1970 den Förderungspreis für Literatur des Landes Oberösterreich und veröffentlichte im gleichen Jahr ihren bekanntesten Gedichtzyklus „Mein Haus“. Darüber hinaus war sie Mitglied in mehreren Clubs und Verbänden, unter anderem im österreichischen Schriftstellerverband. Ihr Lebenswerk wurde sieben Jahre nach ihrem Tod durch die Dora-Dunkl-Straße im Steyrer Stadtteil Gleink geehrt.

Theodor Vogel

Der gebürtige Schweinfurter war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Freimaurer und gilt als Einiger der deutschen Freimaurerei, nachdem diese während des Nationalsozialismus verboten wurde. Nach seinem Abitur studierte Vogel in Nürnberg, München und Darmstadt und erhielt 1924 sein Diplom als Bauingenieur. In diesem Jahr heiratete er auch seine Frau, mit der er bis 1944 neun Kinder zeugte. Neben seinen Tätigkeiten als Unternehmer und seinem Engagement in sozialen Bereichen betätigte sich Vogel vor allem Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre zur Aufstockung des Lebensunterhalts als Schriftsteller. Dabei veröffentlichte er nicht nur Erzählungen, Zeitschriftenartikel und Essays, sondern auch ein Drama, das in Leipzig sogar aufgeführt wurde. Seine späteren Werke beschäftigten sich vor allem mit dem Thema Freimaurerei, innerhalb der er es auch zu einem hohen Posten schaffte. Zu Lebzeiten wurde Theodor Vogel mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem großen Bundesverdienstkreuz und dem Stadtsiegel der Stadt Würzburg. Auch ist eine Straße in Schweinfurt nach ihm benannt und zu seinem 100. Geburtstag wurde ihm dort eine Ausstellung gewidmet.

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