Grinsende Kürbisköpfe, umherstreifende Kinder, Partys mit Grusel-Dresscode und Horrorfilmabende: Am 31. Oktober dreht sich im Namen von Halloween auch dieses Jahr wieder alles um das Mysteriöse und Unheimliche. Dabei ist das beliebte Fest mittlerweile zu einer Geldquelle für viele Branchen geworden – jedes Jahr werden mehr als 160 Millionen Euro Umsatz generiert. Dabei gerät der ursprüngliche Zweck der Nacht vor Allerheiligen jedoch bei vielen in den Hintergrund. Denn Halloween hat einen Sinn, der weit darüber hinausgeht, sich als Vampir, Monster oder Werwolf zu verkleiden.
Der Ursprung von Halloween
Oft wird gesagt, dass Halloween auf keltischem Brauchtum beruht, das zwei Jahrtausende zurückliegt. Diese gängige Annahme ist wissenschaftlich nicht gesichert, dennoch gilt das Samhain-Fest, das vor allem in den katholischen Gegenden der britischen Inseln gefeiert wurde, als Grundlage für den Spuk an Allerheiligen. Zu jener Zeit glaubte man, dass die Toten auf die Erde zurückkommen, weswegen man sie entweder mit Süßigkeiten und Lichtern begrüßen oder sich aber durch eine unheimliche Verkleidung vor der Rache böser Geister schützen wollte. Der Name „Halloween“ geht dabei auf „All Hallows Eve“ – zu Deutsch „der Abend vor Allerheiligen“ – zurück.
Der Brauch mit den Kürbissen
Die Verknüpfung von Kürbissen und Halloween entstammt einer Sage, nach der ein trunkener Hufschmied namens Jack Oldfield zwei Mal den Teufel ausgetrickst und gefangen genommen hat, der gekommen war, um seine Seele zu holen. Im Austausch für seine Freiheit musste dieser versprechen, Jack Oldfield für immer in Ruhe zu lassen. Als der Hufschmied schließlich starb, wegen seines sündigen Lebens jedoch nicht in den Himmel durfte, wurde ihm aufgrund dieses Versprechens jedoch auch der Zugang zur Hölle verwehrt. Der Teufel gab Jack lediglich ein Kohlestück, und damit ein Licht, um für immer zwischen den Welten zu wandeln. Dieses Stück Kohle legte Jack in eine ausgehöhlte Rübe, welche er fortan als Laterne verwendete. Dass die Rübe irgendwann durch einen Kürbis ersetzt wurde, hat den simplen Grund, dass es in Amerika nur wenige Rüben gab und die irischen Einwanderer sich daher für ein anderes passendes Gemüse entscheiden mussten.
Halloween erreicht Deutschland
Heutzutage ist das gruslige Jahresspektakel auch in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Umso schwerer ist daher vorstellbar, dass es bis in die 90er kaum bekannt war – erst 1991 erfolgte durch den zweiten Golfkrieg ein enormer Popularitätsschub. Denn in diesem Jahr wurden aus Respekt gegenüber den Opfern dieses Krieges die meisten Karnevalsumzüge abgesagt, so dass die Hersteller von Masken und Kostümen ihre Waren nicht an den Mann bringen konnten. Um diesen finanziellen Einbußen entgegenzuwirken, wurde erfolgreich Medienarbeit betrieben, um Halloween als Ersatztrend bekannt zu machen. Branchen wie die Süßigkeitenindustrie folgten dem neuen Trend und so wurde Halloween nach und nach zu dem Fest, das wir heute kennen. Übrigens feiern die Deutschen den 31. Oktober insgesamt sogar amerikanischer als die Amerikaner selbst: Während in den USA an diesem Tag mittlerweile die unterschiedlichsten Kostüme getragen werden, hält man sich hierzulande noch weitestgehend an unheimliche und gruslige Verkleidungen.