Die Sonne zeigt sich immer häufiger und die Temperaturen steigen: Die Wochen nach Ostern sind für viele Menschen die richtige Zeit, um Vorbereitungen für einen grünen Rückzugsort im Sommer zu treffen. Nicht nur der Garten will bepflanzt werden, auch Balkon und Terrasse werden durch das ein oder andere Gewächs merklich aufgehübscht. Bei diesem Hobby geht es zwar ohnehin darum, mit Mutter Natur zu „kooperieren“ – doch auch das Gärtnern kann durch die Beachtung von ein paar zusätzlichen Punkten noch ein ganzes Stück nachhaltiger gestaltet werden.
Richtig Einkaufen
Schon im Baumarkt kann man damit beginnen, die Pflanzenaufzucht etwas „grüner“ zu machen. Dazu sollte man bei Töpfen und Kübeln auf langlebige Materialien setzen. Das bedeutet: Gefäße aus Kunststoff lieber im Regal lassen und stattdessen auf Metall, Holz oder Ton setzen. Dadurch sind die Produkte nicht nur stabiler, sie halten auch länger und belasten bei ihrer Herstellung die Umwelt weniger. Darüber hinaus sollte man auf regionale Hersteller setzen, denn Utensilien aus Übersee bedeuten automatisch einen höheren CO2-Abdruck. Übrigens ist es sogar möglich, Mutter Natur und den eigenen Geldbeutel gleichermaßen zu schonen. Wie wäre es denn zum Beispiel, erst einmal den Nachbarn nach überschüssigen Behältern oder Werkzeug zum Verleihen zu fragen? Oder aber man wird kreativ: Holzkisten, die ursprünglich einem anderen Zweck gedient haben, Lebensmitteldosen oder bei entsprechendem Platz sogar eine alte Badewanne – bevor die Sachen im Müll landen, kann man sie auch mit einem Abflussloch versehen und noch einmal für einen guten und dekorativen Zweck recyclen.
Erde, Substrate und Dünger
Bei der Auswahl der Pflanzenerde ist es wichtig, aus ökologischen Gründen auf eine torffreie Variante zurückzugreifen. Außerdem ist Erde bei der richtigen Handhabung sogar wiederverwendbar: Wer sie zum Beispiel eine Saison lang für starkzehrende Gemüsearten wie Paprika verwendet, kann sie im zweiten Jahr noch für sogenannte Mittel- oder Schwachzehrer (z.B. Kräuter oder Salate) nutzen. Oder man mischt sich die Erde einfach selbst – guter Gartenboden vermischt mit reifem Kompost und je nach Bedarf mit Leca, Bims oder Leicht-Lava vermischt, ergibt ein Substrat, das bis zu mehreren Jahren Nährstoffe abgibt. Was den Dünger angeht, kann dieser natürlich gekauft werden, dabei bieten die eigenen vier Wände eine Menge kostenloser Alternativen, die ansonsten ungenutzt im Müll landen würden. Tee- oder Kaffeereste, kleine Mengen Haustiermist (z.B. von Meerschweinchen) oder Aquariums-Algen eigen sich beispielsweise optimal.
Zum Wohle der Bienen
Bienen und andere Bestäuber wie Schmetterlinge oder Hummeln, sind enorm wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Deswegen sollte man bei der Wahl seiner Bepflanzung auch an die fleißigen Insekten denken und ihr begrenztes Nahrungsangebot – vor allem in den Städten – erhöhen. Das bedeutet: Finger weg von Petunien, Geranien und anderen beliebten Gattungen. Denn diese haben meist zurückgebildete Staubgefäße und nützen den geflügelten Sammlern daher nichts. Stattdessen sollte man auf heimische Pflanzen setzen, die nicht nur pflegeleicht und meist winterhart sind, sondern auch eine reichhaltige Quelle darstellen. Kapuzinerkresse, Glockenblumen und Sonnenblumen sind z.B. eine gute Idee. Übrigens: Bei der Bepflanzung von Töpfen und Kübeln hat Sortenvielfalt gleich mehrere Vorteile. Nicht nur entsteht dadurch ein duftendes und buntes Blütenmeer, es hilft auch abermals der Insektenwelt. Denn einige Wildbienenarten fokussieren sich auf ganz bestimmte Pflanzenarten, so dass bei einer großen Auswahl für alle etwas dabei ist.