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Köstliches Gebäck aus der Küche Unterfrankens

  • Regionales

Mainfränkische Spezialitäten – Teil 2

Nachdem sich der letzte Teil dieser Reihe mit leckeren Gerichten rund um unterfränkische Flossenträger beschäftigt hat, soll es diese Woche in die „süßere“ Richtung gehen. Denn auch bei den Desserts haben sich die Bewohner der bayerischen Region als erfinderisch erwiesen und über die Jahre hinweg eine große Palette an Backwaren kreiert, die sich zum Teil über das ganze Land verbreitet haben.

Ausgezogene

Dieses auch „Knieküchle“ genannte Fettgebäck hat seinen Namen von seinem Herstellungsvorgang. Dabei wird normaler Hefeteig rund ausgeformt, so dass ein dicker Rand entsteht, die Mitte dazwischen jedoch möglichst dünn ist. In dieser Form wird das Gebäck anschließend in heißem Butterschmalz ausgebacken und nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestreut. Die Ausgezogenen sind eine beliebte Faschingssüßware, bei der in Franken übrigens teilweise zwischen katholischen und evangelischen Versionen unterschieden wird – je nachdem, ob der Puderzucker in die Mulde (katholisch) oder auf den Rand (evangelisch) verstreut wird.

Schneeballen

Dieses nach seiner Form benannte fränkische Mürbteiggebäck (Foto) wird seit über 300 Jahren in der Region hergestellt und verzehrt. Für die Zubereitung werden Mehl, Butter, Zucker, Eier, Sahne und – je nach Vorliebe – Zwetschgenschnaps zu einem Teig vermischt. Anschließend verwendet man ein gezacktes Teigrädchen, um in den ausgewalzten Teig gleichmäßige Streifen zu schneiden. Nun nimmt man einen länglichen Gegenstand (zum Beispiel einen Kochlöffel) und fädelt ihn so in den Teig, dass abwechselnd ein Streifen darüber und einer darunter zu liegen kommt, bevor der Gegenstand wieder entfernt und der Teig zu einem lockeren Ball geformt wird. Zuletzt wird ein spezielles, „Schneeballeisen“ genanntes, Instrument verwendet, um den Ballen in heißes Butterschmalz zu tauchen und dabei goldbraun zu backen. Auch bei diesem Gericht darf der Puderzucker natürlich nicht fehlen!

Kissinger

Wie der Name schon sagt, stammt diese gefüllte Süßspeise aus der Stadt Bad Kissingen. Dort bauten Feinbäcker bereits im 19. Jahrhundert Stände im Kurgarten auf, um den morgendlichen Spaziergängern ihre Backwaren anzubieten. Für die Herstellung des Gebäcks muss zunächst ein schwach gesüßter und mit ausreichend Butter versetzter Plunderteig zubereitet werden. Dieser wird in Dreiecksform ausgeschnitten, wahlweise mit Haselnusscreme oder Aprikosenkonfitüre gefüllt und schließlich gebacken. Eine Zuckerglasur rundet den Nachtisch schließlich ab, so dass er als leckere Beilage zu Tee oder Kaffee genossen werden kann.

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