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Wenn die Hexen auf dem Brocken tanzen

  • Wissenswertes

Herkunft und Bedeutung der Walpurgisnacht

Es waren oft düstere Bilder, die man früher mit der berüchtigten Walpurgisnacht verbunden hat: Teufel, Dämonen, Ziegenböcke und vor allem Hexen trafen sich und tanzten gemeinsam um ein großes Feuer herum. Vor allem der Blocksberg, auch Brocken genannt, soll Schauplatz des wilden Treibens gewesen sein. Doch woher kommt eigentlich dieser Aberglaube rund um die letzte Aprilnacht?

Die Sage

Der Sage zufolge wird zu jener Nacht eine Versammlung auf dem Hexentanzplatz bei Thale im Harz einberufen. Die zusammengekommenen Hexen nutzen Mistgabeln, Besen und sogar Katzen, um auf ihnen zum Brocken zu fliegen. Dort findet schließlich ein gemeinsamer Tanz statt, an dessen Ende sie dem Teufel huldigen, sich mit ihm vermählen und im Gegenzug das „Hexenmal“ erhalten. Durch dieses erlangen sie erst die Fähigkeit zur Zauberei.

Der heidnische Ursprung

Die Wurzeln dieser Legende lassen sich auf germanische Ursprünge weit in die vorchristliche Zeit zurückverfolgen. Damals feierten die Menschen im Harz ein Frühlingsfest, einerseits anlässlich des Winterendes, andererseits anlässlich der Hochzeit des germanischen Gottes Wotan. Das Fest ging mit verschiedenen Opfergaben einher und durch Verkleidungen, Feuer und Lärm sollten böse Geister vertrieben werden. Ob sich das Ganze traditionell auf dem Brocken abgespielt hat, ist jedoch bis heute nicht bestätigt.

Der Wandel durch die Christianisierung

Als das Gebiet vor gut 1000 Jahren christianisiert und heidnische Feste streng verboten wurden, kam schließlich erst der Name Walpurgisnacht auf. Die Kirche wusste, dass sie die Feier nicht aus der Welt schaffen konnte, deshalb wurde ihr ein christlicher Hintergrund verliehen: Das Fest wurde nach der heiligen Walburga benannt, ihres Zeichens Gelehrte und Äbtissin eines Nonnenklosters und später sogar durch den Papst heiliggesprochen.

Das Brauchtum in der heutigen Zeit

Die Walpurgisnacht wird zum heutigen Tag von einer großen Menge verschiedener Bräuche begleitet: So werden auf vielen Hügeln sogenannte Hexenfeuer entzündet, durch die Winterdämonen und Hexen vertrieben werden sollen. Letztere können auch durch eine Spur geweihten Salzes auf der Türschwelle ferngehalten werden. Andernorts wird der Tag mittlerweile etwas humorvoller ausgelegt und die Leute spielen sich kleine Streiche, um den Hexen zu „helfen“ – dazu werden zum Beispiel Dinge versteckt beziehungsweise an einen anderen Ort gebracht, Türen ausgehangen oder der Kamin abgedeckt.

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